„Neue Normalität“ bzw. „Neuorientierung“ bedeutet für das pädagogische Personal ebenfalls eine Umstellung, da nicht die gewohnten „Autobahnen“ genutzt werden können. Es bedeutet aber auch, dass die Kinder, die nach so langer Zeit wieder in die Einrichtung kommen, liebevoll willkommen geheißen werden und ihre Bedürfnisse feinfühlig wahrgenommen werden sollen. Dies beinhaltet, dass die Pädagog*innen den Kindern gut zuhören, was sie denn alles erlebt haben. Genauso gehört dazu, dass sie den Kindern die Zeit lassen, wieder anzukommen, sich wieder an die Regeln erinnern und „neue“ Regeln aus dem Hygienekonzept gemeinsam lernen.


Von den Pädagog*innen ist seit Beginn des Betretungsverbots viel Flexibilität und Kreativität gefragt worden, die sich jetzt fortsetzt: In einigen Einrichtungen herrscht einfach noch Notbetreuung mit den Notbetreuungsgruppen, die zwar in bisherigen Räumen stattfinden, aber andere Gruppenzusammensetzungen von Kindern und Bezugspersonen beinhalten. Wie ich selbst als Leitung mit meinem Team festgestellt habe, ist es da hilfreich, diesen Notgruppen neue Namen zu geben, z.B. mit Farben. Das bietet allen Beteiligten, Kindern, Eltern und Personal, Klarheit und eine neue Orientierung, dass es jetzt anders ist.
Daneben ist es für die Kinder wichtig, dass sie Erwachsenen begegnen, die sie alle mit Freude willkommen heißen. Es gilt jetzt mehr denn je „Jede*r ist für alle Kinder da, die in seiner neuen Notgruppe sind“. Auf Einstellungen und Haltungen wie „Das sind meine Kinder, das ist meine Gruppe und mein Gruppenraum“, die ich grundsätzlich im pädagogischen Alltag für schwierig halte, muss jetzt gänzlich verzichtet werden.
Kinder brauchen klare Erwachsene, die auch in dieser „ver-rückten“ Zeit Sicherheit und Struktur geben.
Am einfachsten und für die Kinder auch am wertvollsten ist es, den regulären Kita-Tagesablauf zu leben und zu erleben, dabei aber gleichzeitig flexibel auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen: Das beinhaltet:

  • • freudiges Begrüßen der Kinder und auch Eltern beim Ankommen: Auch wenn durch manche Rahmenbedingungen, wie geteilte Eingänge, ungewöhnliche Eingänge, wenig Kontakt zu Eltern, die Eltern vielleicht gar nicht reinkommen können ( Hygienekonzepte aufgrund der räumlichen Gegebenheiten), etc., einiges wirklich neu ist, kann ich als pädagogische Kraft darauf achten
  • • den Morgenkreis
  • • gemeinsame Brotzeit
  • • Freispiel, Gartenzeit
  • • gezielte Angebote: nach einer gewissen Zeit des Ankommens und des „Sich-Wieder-Zurechtfindens“ freuen sich die Kinder auf gezielte Angebote. (Natürlich trotzdem mit der Haltung: Es ist ein Angebot für die Kinder, das sie annehmen können, aber nicht müssen.)
  • • gemeinsames Mittagessen
  • • etc.

Das alles gibt den Kindern, den Eltern und v.a. auch den Pädagog*innen Sicherheit und Struktur und entlastet somit wieder
In diesem Sinne: Nutzen Sie für sich die Tagesstruktur, um entspannter durch diese Zeit zu kommen. Und wir hoffen gemeinsam, dass es – soweit es bei Ihnen nicht schon soweit ist – wieder einen „normalen“ Regelbetrieb gibt.
Ihre Renata Tukac

 

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