Ein Begriff, der Pädagog*innen besonders im Zusammenhang mit dem Kinderschutzkonzept immer wieder begegnet. Doch was genau steckt dahinter? Warum ist er wichtig? Warum lohnt es sich, sich damit intensiv – alleine und auch gemeinsam im Team – auseinanderzusetzen?

„Der Begriff verweist auf die Einstellungen und das Verhalten Erwachsener, die davon ausgehen, dass sie allein auf Grund ihres Alters intelligenter und kompetenter sind als Kinder & Jugendliche und sich daher über ihre Bedürfnisse, Meinungen und Ansichten hinwegsetzen können” (ifp 2022; Hervorh. d. Verf.)

Die Definition stellt dar, dass eine Person, die einfach nur, weil er*sie älter ist, sich über die Bedürfnisse, Interessen, Meinungen einer anderen Person, der*die jünger ist, hinwegsetzt. Das kommt auch heute noch oft vor und begegnet mir mittlerweile durch meine eigene Sensibilisierung nicht nur gegenüber Kindern, sondern auch Erwachsenen gegenüber. Es ist ein zentrales Thema im Kinderschutz und bei der (Weiter-)Entwicklung der einrichtungsspezifischen Schutzkonzepte.

Jedoch ist es ein Themenbereich, der viel von jedem*r Einzelnen verlangt: viel Selbstreflexion eigener Erfahrungen, der eigenen Kindheit. Es steckt Biografiearbeit dahinter und es kann schmerzhafte Erinnerungen hervorrufen, da (fast) alle Adultismus erfahren haben und vielleicht sogar selber in unbedachten Momenten angewandt haben, da die Autobahn (Link zur Internetseite meiner Kollegin, Kerstin Müller, Müller Pädagogik) da war: „Ich kannte es nicht anders.“ Sätze von Erwachsenen sind dabei z.B.: „Da bist du noch zu klein dafür, das kannst du nicht.“ Oder: „Wenn der Kuchen spricht (die Erwachsenen sprechen), schweigt der Krümel (das Kind).“

Im pädagogisch professionellen Handeln ist es unumgänglich hier immer wieder genau hinzusehen und das zu ändern – möglichst ohne Schuldzuweisungen an irgendjemanden. Ja, das ist schwer … und es lohnt sich. Ich weiß das aus eigener Erfahrung und Selbsterfahrung in der Auseinandersetzung mit adultistischen Aussagen und auch meiner eigenen Kindheit.
Es lohnt sich für sich selber und die eigene Entwicklung. Und v.a. lohnt es sich für die Kinder und deren Rechte. Gerade heute am 20.11., dem internationalen Tag der Kinderrechte!
Ihre Renata Tukac

Literatur:
Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz (ifp) (2022). Online-Kurs „Kinderschutz in der Kita – auf dem Weg zum Schutzkonzept”, gefördert durch das StMAS. München/Amberg: IFP. Interne-URL:https://www.kurse.kita.bayern/course/view.php?id=102https://www.kurse.kita.bayern/course/view.php?id=102 (zuletzt abgerufen am 19.11.2024).

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